Hilfe bei Sodbrennen 

Was ist Sodbrennen?

Unter Sodbrennen versteht man einen stechenden oder brennenden Schmerz hinter dem Brustbein oder zwischen den Schulterblättern. Dieses Symptom entsteht durch Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre, auch Reflux genannt. Dies geschieht z.B. bei zu hohem Druck auf den Magen oder weil der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre, welcher den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre verhindern sollte, ungenügend schließt. Sodbrennen ist zwar lästig und schmerzhaft, in der Regel jedoch nichts Ernsthaftes. Bei häufigem Sodbrennen kann die Säurebelastung in der Speiseröhre langfristig jedoch zu Entzündungsreaktionen, Geschwürbildung, Speiseröhren-verengung und Husten führen.

Von Sodbrennen sind Männer und Frauen gleichermaßen betroffen. Im Verlauf einer Schwangerschaft kann Sodbrennen gehäuft auftreten.

 

Sodbrennen vermeiden:  

  • Getränke - reichlich über den Tag verteilt trinken

    Pro Tag 1 - 2 Liter Flüssigkeit trinken, bevorzugt in Form von ungezuckerten Getränken, z.B. abgekochtes Leitungswasser,
    stilles Mineralwasser, Kräutertee, Pfefferminztee nur bei guter Verträglichkeit; das Trinken von kohlensäurehaltigen oder coffeinhaltigen Getränken einschränken.

 

  • Gemüse und Früchte - fünf am Tag in verschiedenen Farben

    Pro Tag drei Portionen Gemüse essen, davon mindestens einmal roh(1 Portion = mind. 120 g Gemüse als Beilage, Salat oder Suppe).

    Pro Tag zwei Portionen Früchte verzehren
    (1 Portion = mind.120 g = 1 «Handvoll»).

    Pro Tag kann eine Früchte- oder Gemüseportion durch
    2 dl ungezuckerten Frucht- oder Gemüsesaft ersetzt werden.
    Säurearme und verträgliche Sorten bevorzugen.

 

  • Getreideprodukte und Kartoffeln  - zu jeder Hauptmahlzeit

    Zu jeder Hauptmahlzeit eine Stärkebeilage essen
    d.h. 3 Portionen pro Tag, 1 Portion = 75-125 g Brot
    oder 180-300 g Kartoffeln
    oder 45-75 g Flocken, Teigwaren, Mais, Reis, andere Getreidearten

 

  • Milchprodukte, Fleisch, Fisch und Eier - täglich genügend

    Pro Tag abwechslungsweise
    1 Portion Fleisch, Fisch, Eier, Käse = 100-120 g Fleisch/Fisch
    oder 2–3 Eier
    oder 200 g Quark, Hüttenkäse
    oder 60 g Hartkäse.
    Pro Tag drei Portionen Milchprodukte verzehren, fettreduzierte Varianten bevorzugen (1 Portion = 2 dl Milch oder 150-180 g Joghurt oder 200 g Quark, Hüttenkäse oder 30 - 60 g Käse).

 

  • Öle, Fette und Nüsse - täglich mit Maß

    Pro Tag 2-3 Kaffeelöffel (10-15 g) hochwertiges Pflanzenöl wie
    Raps-, Lein- oder Olivenöl für die kalte Küche verwenden (z.B. für Salatsaucen).
    Pro Tag 2-3 Kaffeelöffel (10-15 g) Pflanzenöle für das Erhitzen von Speisen verwenden (Dünsten, Braten): empfehlenswert ist
    z.B. Olivenöl.
    Bei Bedarf pro Tag 2 Kaffeelöffel (10 g) Streichfett (Butter) als Brotaufstrich verwenden.
    Der tägliche Verzehr von 1 Portion Mandeln ist zu empfehlen
    (1 Portion = 20-30 g Mandeln).
    Fettarme Zubereitungsarten und Speisen bevorzugen.

 

  • Meersalz verwenden, Speisen zurückhaltend salzen und mild würzen.
  • Kräuter zum Würzen bevorzugen  

 

Weitere Tipps, je nach Verträglichkeit:
Viele Ernährungsfaktoren (Alkohol, Kaffee, Fett, Schokolade, Minze, Kohlensäure, Fruchtsäfte, scharfe Gewürze usw.) werden immer wieder mit Sodbrennen in Zusammenhang gebracht. Es fehlen jedoch Studien, welche die Wechselwirkung eindeutig belegen. Die folgenden Tipps sind deshalb nicht als Muss-Maßnahmen, sondern vielmehr zum Ausprobieren gedacht.

  • Den Magen nicht mit großen Mahlzeiten belasten, sondern über den Tag verteilt 5 - 6 kleine Mahlzeiten einnehmen.
  • Zwischen der letzten Mahlzeit und dem Zu-Bett-Gehen genügend Zeit verstreichen lassen.
  • Nicht zu salzig oder scharf würzen.
  • Kohlensäurehaltige Getränke strikt meiden.
  • Stark säurehaltige Früchte und Fruchtsäfte meiden.
  • Kaffee mit Zurückhaltung konsumieren.
  • Keine alkoholischen Getränke -  Bei HIT sowieso nicht.
  • Getränke und Speisen nicht eiskalt konsumieren.
  • Ofenfrisches Brot und Gebäck nicht verzehren.
  • Produkte mit Pfefferminze (Tee, Kaugummi, Bonbons) meiden.
  • Fettreiche Nahrungsmittel und Zubereitungsarten einschränken. 
  • Außerdem: 
    • Keine beengenden Kleider tragen.
    • Sich nicht direkt  nach dem Essen bücken oder etwas Schweres aufheben.
    • Ein regelmäßiger Stuhlgang ohne starkes Pressen vermindert den     Druck im Bauchraum. Bei Problemen sind Flohsamen sehr hilfreich.
    • Um den nächtlichen Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre zu reduzieren, empfiehlt es sich, beim Schlafen darauf zu achten, dass der Oberkörper höher liegt als die Füße, die Matratze aber flach bleibt und bei der Kopfstütze keinen Knick macht: Das ganze Bett am Kopfende mit Klötzen oder Büchern unterstellen.
    • Falls die aufgeführten Empfehlungen zu keiner spürbaren Besserung führen, ist es ratsam, ärztlichen Rat einzuholen.

     

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    Bei einer Verdachtsdiagnose Histaminintoleranz (HIT) sollte in jedem Fall ein qualifizierter Arzt aufgesucht werden.

    Wichtiger Hinweis zum Gesundheitsthema Histaminintoleranz

    Diese Webseite eignet sich nur bedingt zur Selbstdiagnose und kann den Arztbesuch nicht ersetzen. Sie bietet ergänzende Informationen und sollte niemals als alleinige Quelle für gesundheitliche Entscheidungen verwendet werden.

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